Unser pädagogischer Ansatz

Basierend auf dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) betreuen und begleiten wir innerhalb unserer Einrichtung Kinder und Jugendliche. Des Weiteren begleiten wir Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen des Betreuten Wohnens in externen Wohnungen während ihres Schulbesuchs oder ihrer beruflichen Ausbildung als überleitende Maßnahme in die Verselbständigung. Jenen Kindern und Jugendlichen, deren Lebensmittelpunkt für eine zunächst unbestimmte Zeit in der Einrichtung der Corsten Jugendhilfe ist, bieten wir einen sicheren und zuverlässigen Lebensraum. Dieser ist geprägt durch stabile Strukturen, enge Begleitung, klare Grenzsetzung und einen liebevoll-konsequenten Erziehungsstil. Wichtig ist uns, jedes Kind mit seiner Persönlichkeit, seinen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen anzunehmen und auszuhalten, es da abzuholen, wo es steht, und es in seiner Entwicklung zu begleiten. Wir fördern und fordern die Kinder und Jugendlichen nach ihren Möglichkeiten unter Einbeziehung des familiären Umfeldes und geben ihnen bei der Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen Halt, Orientierung und Sicherheit. Die Verbindung von stationärer Betreuung und Beschulung in einem Haus bietet einen eingegrenzten Sozialraum,  in dem vorhandenen Störungsbildern umfassend und unmittelbar begegnet und der jeweiligen Situation angemessenes Verhalten geübt werden kann.

Liest man eine Fallvorstellung und wird mit den unterschiedlichen Fachbegriffen der Störungsbilder konfrontiert, verschwindet das lebendige Kind schnell hinter einem Sammelsurium von ihm zugeschriebenen Eigenschaften. Leider haben viele Kinder diese Eigenschaften („aggressiv“, „unkonzentriert“, „ADHS“, „Asperger“, etc.) im Laufe ihres Lebens bereits verinnerlicht und als gegeben akzeptiert. „Ich bin so!“ Wenn „der schwierige Fall“ dann zum ersten Mal in der Einrichtung erscheint, sehen wir in erster Linie einfach ein Kind. Allen Kindern ist gemeinsam, dass sie durch unterschiedlich verhaltensoriginelles Auftreten in der Gesellschaft angeeckt sind, sei das in der Familie, im engeren Umfeld oder – spätestens hier wird es dann aktenkundig – in der Schule. Allen Kindern ist ebenso gemeinsam, dass sie „normal“ sein wollen, wertgeschätzte Mitglieder einer Lebens-, Lern- oder/und Arbeitsgemeinschaft mit der Aussicht auf ein „normales“ Leben. Unsere Aufgabe besteht dementsprechend darin, ihnen realisierbare Wege zu diesem Ziel aufzuzeigen, sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken und sie zu ermutigen, ihre Fähigkeiten zu erkennen und zu nutzen.  Wir möchten das Kind unvoreingenommen kennen lernen, ohne der Vorgeschichte zu viel Raum  zu geben.

Unser Grundsatz ist: ... so normal wie eben möglich, so individuell wie nötigBesonders hilfreich ist dabei eine gehörige Portion Humor auf beiden Seiten.